Dienstag, 30. Dezember 2014

Neujahrswünsche

Will das Glück nach seinem Sinn
dir was Gutes schenken,
sage Dank und nimm es hin
ohne viel Bedenken.
Jede Gabe sei begrüsst,
doch vor allen Dingen:
Das, worum du dich bemühst,
möge dir gelingen.
(Wilhelm Busch 1832-1908, deutscher humoristischer Dichter)



Foto: Part-Hotel Ahlen


Silvester in Italien:
Wer in Italien Silvester feiert, der muss eines tragen: rote Unterwäsche! Dies ist ein Muss und steht für Glück, Gesundheit und Liebe. Doch so einfach läuft es nun doch nicht. Denn wer Glück, Gesundheit und Liebe im nächsten Jahr finden will, der muss folgendes beachten: die rote Unterwäsche darf man nicht selbst kaufen, sondern die muss einem geschenkt werden und an Silvester muss sie zum 1. Mal getragen werden. Wer dies alles beachtet, steht der Liebe, dem Glück und der Gesundheit nichts mehr im Wege!
Zudem ist Silvester der Anlass, wo man so richtig essen kann! Es steht hier außer Frage, dass an diesem Abend reichlich gekocht wird und der Wein in Hülle und Fülle fließt. Um Mitternacht werden dann traditionelle Linsen mit Zampone (gefüllter Schweinefuß) oder Cotechino (gekochte Schweinswurst) gegessen. Die Linsen stehen für einen reichlichen Geldsegen im neuen Jahr!
Ihr könnt es ja mal versuchen, ob euch das auch so viel Glück bringt wie den Italienern!


Auf jeden Fall wünschen wir euch von ganzem Herzen einen guten Rutsch ins Jahr 2015! Nicht zu viele Feuerwerke in eurer Gegend, damit die Vierbeiner sich nicht so erschrecken!
Alles Liebe Eure Elisabeth mit Baffa und Punky

Dienstag, 23. Dezember 2014

Ein fröhlich - pfotiges Weihnachtsfest

Ein pfotiges Weihnachts-Gedicht

Es war einmal, unterm Weihnachtsbaum,
da erfüllte sich ein Hundetraum.
Eingepackt in Geschenkpapier,
so erschnüffelte das Hundetier,
befanden sich - saftig, lecker, fein -
ein, zwei, drei Stücke Ohren vom Schwein.

Ran an das Geschenkeband, weg mit dem Papier,
der Hund ist wie von Sinnen: "Die Ohren sind MIR!"
Die Augen am Leuchten,
der Magen schon knurrt.
Was ist das Geschenkband nur so festgezurrt ???   


Doch die Mühe, die lohnt sich,
nun liegen sie da
und es denkt sich der Hund - noch am Kauen -:
"Weihnachten ist wunderbar!"
 
Text www.hunde-aktuell.de
Foto: Dana Taake
 
 

Wir wünschen allen ein besinnliches Weihnachtsfest mit Eurer Familie!

Eure Elisabeth mit Baffa und Punky

 

Montag, 15. Dezember 2014

Weihnachten 1930

Wir möchten nun mal einen kleinen Rückblick werfen, wie es früher zu Weihnachten war. Wie wurde Weihnachten im Jahre 1930 in Südtirol gefeiert? Gab es damals Geschenke? Ging man zur Messe? Kochte man ein üppiges Weihnachtsmal? Ein bisschen anders als Heute wurde Weihnachten schon gefeiert, wie anders, das könnt ihr nun hier in Ruhe nachlesen.




Das Weihnachtsfest wird im Bauernhause mit dem „heiligen Mahle“ eingeleitet. In meinem heimatlichen Elternhause verfertigte der Vater während des Vormittags aus Stroh einen Sprengwedel für das Weihwasser, der eine ganz bestimmte Form haben musste. Bevor das Mahl begann, wuschen sich alle Angehörigen des Hauses mit warmen Wasser, das in einem Holzgefäß in der Wohnstube aufgestellt wurde. Es war eine Art Reinigungsakt, der wahrscheinlich heidnischen Ursprunges sein dürfte, wie auch andere Bräuche sicherlich Überreste heidnischer Zeremonien sind. Nach der Waschung erschienen alle in feiertäglicher Kleidung in der Stube, wohin der Vater eine Pfanne mit glühenden Kohlen brachte. Zur Räucherung verwendete man sogenanntes „Kapuzinerpulver“ das die Kapuziner bei der Sammlung im Herbst statt der gereichten Gaben auf den leeren Teller legten dieses Kapuzinerpulver setzte sich aus duftenden Kräutern zusammen und wurde eigens für den Heiligen Abend und die übrigen Rauchtage ausbewahrt. Alle Anwesenden hielten nun einen Hut über die Räucherpfanne und setzten ihn dann so rasch als möglich auf. Hieraus knieten wir uns um den Tisch herum nieder und beteten fünf Vaterunser. Erst dann wurde das eigentliche Tischgebet verrichtet, worauf das „Heilige Mahl“ folgte. Die Speisenfolge war ebenfalls durch den Brauch geregelt. Den Schluss bildete eine Pfanne mit heißem Schmalz, in das man die Krapfen tauchen konnte, wenn man den Appetit dazu noch aufbrachte. Bei der Räucherung wurden auch alle Milchgefäße in der Stube geräuchert. Am Abend ging der Vater mit einem Knecht durch alle Räume des Gehöftes mit der Räucherpfanne und dem Weihwassergefäße, während dem laut gebetet wurde. 
In der Christnacht durfte niemand daheim dableiben oder gar andere Wege gehen, weil ihm sonst ein glühendes Schwein begegnete. Allbekannt ist der Glaube, dass in der Heiligen Nacht die Kühe im Stalle reden und die Toten des kommenden Jahres hinter der Kirche vorüberziehen.
Noch andere heimatliche Bräuche tragen fast orakelhaften Charakter. So das sogenannte „Schüssellucken“, wobei wichtige Zukunftsfragen gelöst werden sollen, wie z.B. Tod, Heirat, der Beruf und dergleichen. Wer am Dreikönigsabend der Bäuerin einen Krapfen stiehlt und dreimal ums Haus geht, begegnet seiner Braut oder seinem Bräutigam. Am Dreikönigstag hört manche Dirn die Drescher ihres zukünftigen Gatten; je nachdem ob er ein Kleinhäusler oder ein großer Bauer ist, dreschen einer oder auch achte.




Am Terentner Berg hört man an den Vorabenden der Weihnachtstage das Weihnachts-Horn blasen. Alle Leute treten aus den Häusern und hören zu, weil man es gehört haben muss. Der Grund ist mir nicht mehr in Erinnerung.
Selbstverständlich durfte früher wenigstens auf keinem Tisch der „Weihnachtszelten“ fehlen, der mit großer Sorgfalt zubereitet wurde. Zu Neujahr ist man bestrebt, einander mit dem Neujahrswünschen zuvorzukommen. Schlimm war es, wenn ein altes Weib einem zuerst das Neujahr abgewann. Das bracht Unglück. Schon gleich nach der Frühmesse ziehen die Kinder von Haus zu Haus und sprechen Reimverse, wofür sie Nüsse, Äpfel oder eine kleine Geldmünze erhalten.


Quelle: Josef Alpegger, Heimatliche Weihnachtsbräuche, in: Der Schlern, Zeitschrift für Heimat- und Volkskunde, 11. Jahrgang, 1930, S.501