Montag, 20. Januar 2014

Schmerzenerkennung beim Hund II

2. Teil




1.2.1 Funktionelle Anatomie der Wirbelsäule




  •   Wirbelsäule des Hundes besteht aus 7 Halswirbeln(HWS), 13 Brustwirbeln(BWS), 7 Lendenwirbeln(LWS), 3 Kreuzwirbeln (sind miteinander zum Kreuzbein(KB) verwachsen), 20-23 Schwanzwirbeln; 
  • Wirbel sind durch Bandscheiben miteinander verbunden; 
  • Wirbelkörper sind von hinten nach vorn ungefähr gleichgroß und die Bandscheiben sind ungefähr gleich dick; 
  • Die Muskulatur, die die WS bewegt, setzt sich aus kurzen von Segment zu Segment reichenden Muskeln und aus langen kräftigen Muskeln zusammen; 
  •  Im Schritt schwingt die gesunde Wirbelsäule von der BWS bis zum letzten Schwanzwirbel in einer leicht S-förmigen Kurve von hinten nach vorn durch;
  • HWS: Bewegungen in alle Richtungen möglich;
  • BWS ist der am wenigsten beweglichste Teil der Wirbelsäule;
  •  Der Übergang BWS zu LWS (Thoracolumbalgelenk) weist eine große Beweglichkeit auf - an der Stelle treten im Regelfall schnell Probleme auf ;
  • LWS  wird weder durch Rippen noch durch große Dornfortsätze in ihrer Mobilität eingeschränkt, Auf-und Durchbiegen sind gut möglich, kaum Seitwärts- sowie Drehbewegungen möglich;
  • Der Übergang von der LWS zum KB (Lumbosacralgelenk) ist ebenfalls sehr anfällig für Erkrankungen ; hier wird der gesamte nach vorn oben gerichtete Schub der Hinterhand in einen reinen Vorwärtsschub umgewandelt, hier findet die größte Beweglichkeit in der LWS statt ;
  •  KB  findet keine Bewegung statt o Schwanz kann angehoben, abgesenkt, weggestreckt und seitwärts bewegt werden, Rotation ist nur begrenzt möglich 

 1.2.2 Funktionelle Anatomie der Vordergliedmaße 


  •  Vorhand trägt das meiste Gewicht des Körpers (60% des KGW liegen auf den Vordergliedmaßen und 40% auf den Hintergliedmaßen);
  • Vordergliedmaße ist vor allem stützende Säule, die den Schub aus der Wirbelsäule abfängt und den Rumpf aufrichtet ;
  •  Hund besitzt kein Schlüsselbein;
  •  Vglm nur über Schultermuskulatur am Rumpf befestigt ;
  •  Schultergelenk (Schulterblatt +Oberarm);
  •  Kugelgelenk, wird durch straffe Bänder und Muskulatur stabilisiert und ist in seiner Funktion deutlich eingeschränkt ( hauptsächlich Beugen und Strecken möglich );
  • Ellenbogengelenk(Oberarm+ Elle und Speiche) zusammengesetzte Scharnier-gelenk;  Streckung und Beugung möglich;
  • Elle und Speiche sind gegeneinander drehbar, so dass auch geringe Drehbewegungen im Unterarm ausgeführt werden können 
  •  Karpalgelenk = unser Handgelenk besteht aus zwei Gelenkreihen mit insgesamt 7 Knochen; Beugung und Streckung, geringe Seitenbewegung möglich;
  •  Zehengelenke - 5 Zehen an den Vordergliedmaßen (Daumen 2 gelenkig, alle anderen 3 gelenkig), das Gewicht der Hunde wird auf den fünf Ballen getragen und idealerweise von den Krallen abgestützt.


 1.2.3 Funktionelle Anatomie der Hintergliedmaße 


  •  Hintergliedmaße dtl. mehr Muskelmasse als die Vordergliedmaße  wird zur Entwicklung der Vorwärtsbewegung benötig ;
  •  Bewegung entsteht immer von der Hinterhand aus Hinterbein wird zuerst gegen den Boden gestemmt, dann nach oben bewegt und schließlich nach oben geführt damit das Abstemmen möglichst effizient erfolgt, sind die Hintergliedmaßen dtl stärker gewinkelt als die Vordergliedmaßen;
  • Becken ist fest mit WS verbunden und sorgt so dafür, die Schubkräfte der Hinterhand möglichst ohne Energieverlust nach vorn zu übertragen 
  •  Hüftgelenk( Becken + Oberschenkelkopf) Kugelgelenk mit mehr Beweglichkeit als das Schultergelenk, Beugung, Streckung, Abduktion, Adduktion, Rotation möglich;
  • Kniegelenk (Oberschenkel + Schienbein und Wadenbein) zusammengesetztes Schlittengelenk (Kniescheibe gleitet auf dem Gelenk ) kompliziert aufgebautes Gelenk und die richtige Stellung des Kniegelenkes ist für eine gesunde Fortbewegung sehr wichtig, es erlaubt hauptsächlich Beugung und Streckung;
  • Sprunggelenk  zusammengesetztes Gelenk, es besteht aus 4 übereinanderliegenden Abschnitten, es ist ein sehr stabiles Gelenk, welches selten Veränderungen oder Verletzungen aufweist ,Beugung und Streckung möglich; 
  • Zehengelenke: 4 Zehen an den Hintergliedmaßen gleiche Funktion wie vorn und die evtl. vorhandene Wolfskralle hat keine Funktion..


 Im nächsten Teil unserer Serie Schmerzerkennung beim Hund von Kristin Geyer gehen wir dann auf das Thema Schmerzen ein. Was sind Schmerzen bei meinen Hund? Wie kann ich sie erkennen? Die Verhaltensveränderungen beim Hund wenn er Schmerzen hat.

 Quellenangabe: Tierphysiotherapie Kristin Geyer, Mühläckerle 2, 74417 Gschwend, www.tierphysio-geyer.de

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