Freitag, 25. Oktober 2013

Teil 4: Tellington TTouches



Foto: Hotel Mair am Ort
In diesem Teil bei unserer Hundeserie möchten wir eine Reihe von Spielen und Bodenarbeit, Körperarbeit und Lernübungen zeigen, die Ihren Hund ermuntern sollen und seine Sinne stärken.
Die Übungen sollen Ihnen und Ihrem Hund Spaß machen und nicht in einem Wettkampf ausarten. Das Ziel von Tellington TTouches ist es, Ihren Hund zu motivieren mit Ihnen zu arbeiten, sein Gehirn zu benutzen und ihm helfen, wünschenswerte Dinge zu erlernen. Der

Spaß sollte aber immer im Vordergrund stehen und hetzen Sie Ihren Hund nicht durch die Übungen. Sie sollten immer sicher stellen, dass Ihr Hund Sie auch wirklich versteht und dass Sie in einer gemütlichen und stressfreien Atmosphäre zusammen arbeiten. 


Tellington TTouch ist ein eigenes Trainingssystem das das Gleichgewicht, die Koordination und die Selbstkontrolle dank eigener Übungen verbessern soll. 
Foto: Hotel Mair am Ort

Diese Trainingseinheit kann man auch wunderbar mit anderen Trainingstechniken kombinieren bzw. integrieren um Abwechslung zu schaffen. 


Der Nutzen von Tellington TTouches ist vielfältig. Sei es unerwünschtes Verhalten wie Ziehen an der Leine, Lärmempfindlichkeit und Ängste, exzessives Bellen und reaktives Verhalten gegenüber Menschen und anderen Tieren zu reduzieren. 

Bei gettouchten Hunden merkt man in kürzester Zeit, dass die Hunde eine bessere Konzentration aufweisen und eine größere Bereitschaft zeigen, neues zu lernen. Wichtig ist jedoch, dass Sie Ihren Hund nicht zwingen gettoucht zu werden. 
Die Übungen von Tellington TTouches kann die Beziehung zu Ihrem Hund stärken. Wenn Sie beide damit glücklich sind uns Sie es beherrschen, dann nehmen Sie sich doch die Zeit und bringen es den anderen Familienmitgliedern auch bei.

Ohren Arbeit
Viele Hundehalter streicheln die Ohren ihres Hundes automatisch. Das ist auf jeden Fall eine gute Möglichkeit eine Beziehung zu Ihrem Hund aufzubauen.
1. Ihr Hund sollte neben Ihnen stehen oder liegen. Greifen Sie nach seinem Ohr mit einem sanften Druck und streichen es von der Basis weg bis zur Spitze. Wenn Ihr Hund Hängeohren hat, dann arbeiten Sie nach unten. Bei Stehoren arbeiten Sie von unten nach oben.
2. Wichtig ist auch, dass Sie die Position Ihrer Hand jedes Mal nach dem streichen wechseln. Arbeiten Sie sanft und bewusst. Wenn Sie zaghaft sind, dann kann Ihr Hund vielleicht verunsichert darauf reagieren, vor allem dann, wenn er nicht so gerne an den Ohren angefasst wird. 
3. Zwischen dem Daumen- und Zeigefinger an der Ohrenspitze  kreisen, das tut Ihrem Hund gut, vor allem wenn er ein traumatisches Erlebnis hatte, kalte Ohren oder ungewöhnlich nervös ist. Dieser Punkt nennt man „Schock-Punkt“.

Wolkenleopard-TTouch
Es gibt drei verschiedene Arten von TTouches: die kreisenden, die streichenden und die hebenden. Das Wolkenleopard TTouch ist die Grundlage aller kreisenden TTouches.

Das Ziel von den TTouches ist es das Nervensystem anzusprechen, daher benötigt man nur wenig Druck um eine Wirkung zu erzielen. Die Druckstärke wird mit einer Skala von 1 bis 10 berechnet. Der Druck mit Stärke 1 können Sie nachvollziehen, wenn Sie den Daumen sanft auf die Wangen legen und die Finger auf den Wangenknochen. Bewegen Sie die Haut am Wangenknochen mit so wenig Druck wie möglich, ohne dass Sie abrutschen. Wenn Sie nun den Druck verstärken und den Wangenknochen nun gut erfühlen können, dann ist die die Stärke 3. Wolkenleopard TTouches wird meist mit der Druckstärke 2 bis 3 vollzogen, je nachdem wie Ihr Hund dies gerne hätte.



Foto: Hotel Mair am Ort
1. Stellen Sie sich nun ein Uhren-Ziffernplatz auf dem Körper Ihres Hundes vor. Halten Sie die Leine ganz sanft oder legen Sie sie neben dem Hundekörper ab. Nun platzieren Sie Ihre Finger auf dem „Ziffernplatz“ auf 6 Uhr.
2. Nun krümmen Sie die Finger leicht wie eine Pfote und bewegen sie im Uhrzeigersinn, bis Sie einen Kreis von 1 ¼ gemacht haben. Behalten Sie während dieser Übung immer den Druck bei. Wenn Sie die Kreisbewegung von 6 Uhr auf 8 Uhr gemacht haben, halten Sie einen Moment inne. Bewegen danach die Hand zu einer anderen Stelle und machen den 1 ¼ Kreis nochmals. 
3. Wichtig ist, dass die Finger die Haut sanft berühren und Sie nicht nur über das Fell gleiten. Beobachten Sie auch immer wieder Ihren Hund ob er entspannt ist, bevor Sie wieder weitermachen. Sie können diese Übung an alles Körperstellen Ihres Hundes vollziehen.
4. Vergessen Sie nicht zu atmen. Denn wenn Sie den Atem anhalten versteifen Sie Ihren Körper was den TTouch beeinflussen kann. 

Maularbeit

Die Maularbeit hilft Ihnen exzessives Bellen Ihres Hundes bzw. die Überempfindlichkeit zu reduzieren und die Konzentration zu verbessern. 
1. Stehen Sie oder sitzen Sie neben der Hundeschulter, während Ihr Hund neben Ihnen steht oder sitzt. Wichtig ist, dass der Kopf vom Hund von Ihnen abgewendet ist. Wenn der Hund das Gesicht zu Ihnen dreht, dann die Übung unterbrechen.
2. Mit einer Hand unterstützen Sie den Kopf Ihres Hundes mit der anderen streichen Sie mit dem Rücken der Hand über die Schnauze und die Seite des Gesichtes ab. 
3. Wenn Sie merken, dass Ihr Hund sich unwohl fühlt, können Sie das gleiche mit einem Pinsel oder einem Schaffel machen.
4. Wenn sich Ihr Hund wohlfühlt, dann machen Sie mit den Wolkenleopard TTouch rund ums Kiefer und der oberen Lefze weiter.
5. Nun können Sie mit einer Fingerspitze unter die Lefze gleiten und sanft das Zahnfleisch massieren. Sollte Ihr Hund einen trockenes Maul haben, dann können Sie Ihre Hand nass machen.
6. Wenn Ihr Hund das mag, können Sie die Übung auf das Zahnfleisch vom Ober- und Unterkiefer dann ausweiten.
ZickZack-TTouch

Dies ist ein empfehlenswerter TTouch um Ihren Hund vor oder nach energetischer oder leistungsorientierter Arbeit aufzuwärmen oder abzukühlen. Man kann diesen auch benützen, um berührungsempfindliche Körperbereiche zu berühren.
1. Sie stehen neben Ihrem Hund, er kann sitzen oder stehen. Ruhen Sie Ihre Finger auf seinen Schultern und bewegen Sie dann die Hand mit einer Zick Zack Bewegung entlang dem Rücken. Spreizen Sie die Finger, wenn Sie die Hand von sich wegbewegen, und dann schließen Sie die Finger, wenn Sie die Hand zurückholen.
2. Der Kontakt sollte leicht sein, aber doch so fest, dass es nicht kitzelt.
3. Zur anderen Seite wechseln und dann alles wiederholen.

Vorschau auf unseren nächsten Teil:
Teil 5: Clicker Training

Quellenangabe: 
100 Wege zum perfekt erzogenem Hund
Übungen, Tricks und Spiele
Sarah Fisher & Marie Miller – Kosmos Verlag

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